Psalms 83

Text: Psalm 83,1-18 Der 83. Psalm hat die Überschrift: Ein Psalm Assaphs. Zu Davids und also auch zu Assaphs Zeiten waren die benachbarten Völker meist unter Davids Botmäßigkeit, oder stunden in freundschaftlichem Vernehmen. Mithin ist der Psalm wieder ein auf künftige Not im prophetischen Geist gestelltes Kriegs=Gebet, dergleichen Umstände etwa unter Josaphat 2Chron. 20 vorkommen; überhaupt aber schickt er sich auf alle Zeiten, wo das Volk GOttes Ursache hat, wider die List und Macht seiner Feinde Sicherheit bei GOtt zu suchen. Der Inhalt selbst besteht aus einer Hauptbitte, V.2. An sich wirkt GOtt immer, seine Arbeit kann nicht ruhen. Aber GOtt verbirgt oft sein hilfreiches Wirken vor unsern Augen, braucht Mittel und Wege, die wir nicht verstehen, läßt der Feinde Macht oft hoch steigen, um desto mehr Ehre an ihnen einzulegen. Da dünkt es uns dann, Er schweige, und halte inne. Aber eben dies Schweigen soll uns desto mehr zum Reden und Schreien bringen, daß den ganzen Tag und die ganze Nacht kein Schweigen sein, sondern ein Anmahnen beim HErrn, daß Er retten möge seine Auserwählten, damit nicht nur die Hilfe geschafft, sondern auch die geschaffte Hilfe als eine Erhörung des Gebets angenommen und erkannt werde. Sodann werden die dringenden Umstände beweglich vorgestellt, die diese Hauptbitte veranlaßt haben, V.3-9. Wider deine Verborgenen heißt es: Schöner und tröstlicher Name, zu den Verborgenen GOttes zu gehören, die Er in Schutz genommen, in Schatz gelegt hat. Dieser Name mahnt eben auch zugleich an, daß man sich nicht auch ins Großtun und Toben nach der Welt Art einlassen soll, sondern sich mit seinem verborgenen Schutz und Hinterhalt gern verachten, und von der großtuischen Welt für tot ansehen lasse. Zuletzt werden GOtt die Bitten wider die Feinde umständlich vorgetragen, und dabei die Ehre seines Namens vorgehalten, V.10-19. Wenn man auf die obige Geschichte Josaphats deuten will, so kann man 2Chron 20:23 recht eigentlich sehen, was es heißt: machen sie wie einen Wirbel, und wie GOtt die, die sonst so leicht fragen: wer ist der HErr, dessen stimme ich gehorchen soll? eintreiben kann, daß sie anders nach seinem Namen fragen, und sagen müssen: HErr, was willst Du, daß ich tun soll? Davon hat es ein ansehliches Exempel bei Nebukadnezar gegeben, Daniel 4:29-30, und da ist es billig, dem großen GOtt auch noch jetzt über seine vorigen Wunder im Gebet die Ehre zu geben, und sich zum Glauben zu stärken, daß seine Hand auch noch jetzt nicht verkürzt ist.
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